Vom 01.08. bis 17.09.2023 wurden im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts Koordinierungsstelle für Qualität und Unterstützung (KoQU) zum dritten Mal die Berliner Kindertagespflegepersonen in einer anonymen Online-Umfrage befragt. Bereits 2021 und 2022 hatte es Online-Umfragen für das Feld gegeben.
Mit der aktuellen Befragung verband die KoQU folgende Ziele:
Der Online-Fragebogen bestand aus sechs Teilen mit insgesamt 20 Fragen sowie einem freien Feld für zusätzliche Anmerkungen der Kindertagespflegepersonen. Es wurden allgemeine Fragen zur Betreuungssituation gestellt sowie Fragen zu den Themen: Räume, Vernetzung und Vertretung, Fortbildungen, Kinderschutz sowie Newsletter der KoQU.
410 Kindertagespflegepersonen haben den Link zum Fragebogen angeklickt.
268 Kindertagespflegepersonen haben den Fragebogen begonnen.
218 Kindertagespflegepersonen haben den Fragebogen beantwortet und abgeschlossen.
Obwohl im Gegensatz zum ersten Jahr der Umfrage (2021) bei dieser Umfrage (und auch schon im Jahr 2022) keine Preise unter den Teilnehmenden (TN) verlost wurden, ist die Anzahl dieser im Vergleich zu den beiden Vorjahren, 2023 stark angestiegen (2021: 167 TN, 2022: 154 TN). Mit 218 TN beteiligten sich in diesem Jahr rund 19% aller in Berlin tätigen Kindertagespflegepersonen an der Umfrage der KoQU (Stand Juli 2023: 1.157 reguläre Kindertagespflegepersonen in Berlin).
Die nachfolgende Darstellung zeigt, dass sich die meisten Kindertagespflegepersonen wie bereits in den beiden Vorjahren direkt zu Beginn des Umfragezeitraums (01.08.) bzw. nachdem eine Erinnerungs-E-Mail durch die KoQU verschickt wurde (31.08.) an der Umfrage beteiligten.
Abb. 1): Teilnehmendenanzahl im Zeitverlauf
Zunächst wurden die Teilnehmenden auch 2023 gebeten, einige allgemeine Fragen zu beantworten. Diese Informationen wurden später genutzt, um herauszufinden, ob das Antwortverhalten in Zusammenhang mit der Form der Kindertagespflege, dem Bezirk oder z.B. des Qualifizierungsniveaus steht.
Durch die Umfrage konnten Daten von 218 teilnehmenden Kindertagespflegepersonen aus allen zwölf Berliner Bezirken gewonnen werden (s. Abb. 2).
Abb. 2): Anzahl der Teilnehmenden in den verschiedenen Bezirken im Verhältnis zu allen Teilnehmenden an der Umfrage
Kindertagespflegepersonen können allein drei oder bis zu fünf Kinder betreuen (Einzelpflegestellen). Arbeiten sie im Verbund können zwei Kindertagespflegepersonen zusammen bis zu zehn Kinder betreuen (Verbundpflegestellen). Die Teilnehmenden arbeiten fast zu gleichen Teilen in Einzel- und Verbundpflegestellen (s. Abb. 3).
Abb. 3): Form der Kindertagespflege
Über 60% aller Teilnehmenden sind bereits seit 10 oder mehr Jahren als Kindertagespflegeperson tätig und nur etwa 4% der Teilnehmenden üben die Tätigkeit seit weniger als einem Jahr aus (s. Abb. 4). Davon auszugehen ist somit, dass die Teilnehmenden über vertiefte Kenntnisse über das Feld der Kindertagespflege in Berlin verfügen.
Abb. 4): Jahre an Berufserfahrung als Kindertagespflegeperson
Über die Hälfte der befragten Kindertagespflegepersonen (54%) hat eine abgeschlossene Berufsausbildung und 14% der Teilnehmenden haben ein abgeschlossenes Studium. Nur etwa 6% der Befragten erfüllen mit einem Hauptschulabschluss lediglich die Mindest-voraussetzungen für die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson.
Abb. 5): Höchster Schul- bzw. Berufsabschluss
Bezüglich ihres Qualifizierungsniveaus wurden die Teilnehmenden gefragt, welche Qualifizierung für Kindertagespflegepersonen sie vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit absolviert haben. Die Ergebnisse setzen sich hier aus ausgewählten Optionen sowie zusätzlichen Angaben zusammen. Etwa 45% der Befragten haben angegeben, dass sie die 30 UE für pädagogische Fachkräfte (Vorbereitungsseminar) absolviert haben und 28% der Befragten haben die 160 UE + 140 UE für Quereinsteiger*innen (tätigkeitsvorbereitende und tätigkeitsbegleitende Grundqualifizierung) besucht. Weiterhin geben 11% der Befragten an, dass sie 30 UE + 140 UE für Seiteneinsteiger*innen (Vorbereitungsseminar und tätigkeitsbegleitende Grundqualifizierung) absolviert haben und ca. 9% haben (bisher) nur den 160 UE Kurs für Quereinsteiger*innen (tätigkeitsvorbereitende Grundqualifizierung) besucht.
Kindertagespflege kann im Haushalt der Kindertagespflegeperson, der Erziehungsberechtigten (des Kindes) oder in angemieteten Räumen angeboten werden. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Kindertagespflegepersonen (66%) betreut die Kinder in angemieteten Räumen (s. Abb. 6). Betrachtet man alle Kindertagespflegestellen, entspricht dies nicht dem Verhältnis, das sich im Land Berlin zeigt. Im Jahr 2022 arbeiteten nur 38% derer, die sich an der Umfrage beteiligt hatten, in angemieteten Räumen.
Abb. 6): Betreuungsort
Von den teilnehmenden Kindertagespflegepersonen, die Räume zur Betreuung angemietet haben, handelt es sich bei 66% um Gewerberäume. 30% haben für die Betreuung Wohnraum angemietet und 4% geben an, dass sie „andere Räume“ für die Betreuung angemietet haben (s. Abb. 7). Bei diesen Räumen handelt es sich unter anderem um teilgewerbliche Räume, Ladenräume oder Eigentumswohnungen.
Abb. 7): Art der angemieteten Räume
18% der teilnehmenden Kindertagespflegepersonen mussten für die angemieteten Räumlichkeiten eine Zweckentfremdung beantragen. Für 5% war die Genehmigung dieser mit Problemen verbunden und 2% müssen entsprechende Ausgleichszahlungen an das Wohnungsamt leisten (s. Abb. 8).
Abb. 8): Notwendigkeit einer Zweckentfremdung für die angemieteten Räume
90% der teilnehmenden Kindertagespflegepersonen, die für die Betreuung Räumlichkeiten angemietet haben, erhalten vom Jugendamt einen Mietkostenzuschuss. 42% müssen allerdings noch einen Eigenanteil zuzahlen. Dieser liegt nach Angaben der Teilnehmenden zwischen 5€ und 1.050€ pro Person. Für den Großteil der Teilnehmenden liegt der Zuzahlungsbeitrag allerdings zwischen 50€ und 300€.
Abb. 9): Erhalt eines Mietkostenzuschusses für angemietete Räume
Die Teilnehmenden waren aufgefordert anzugeben, wie sie in ihrem Bezirk vernetzt sind und konnten dabei mehrere der vorgegebenen Antworten auswählen.
Die Mehrheit, ungefähr 73% der Teilnehmenden, sind durch Treffen mit anderen Kindertagespflegepersonen beispielsweise auf Spielplätzen vernetzt (159 TN). Fast genauso viele der Befragten sind in Gruppen bei WhatsApp oder anderen Messenger-Diensten vernetzt (158 TN).
Fast 72% der Befragten geben an, in Kiezgruppen mit mehr als acht Teilnehmer*innen vernetzt zu sein (157 TN). Etwa 17% der befragten Personen sind in Kiezgruppen mit weniger als acht Teilnehmer*innen (38 TN) vernetzt. Im Jahr 2021 hatten nur 58% angegeben einer Kiezgruppe anzugehören, in 2022 waren insgesamt 82% der Teilnehmenden in Kiezgruppen vernetzt (50% in Kiezgruppen mit mindestens 10 Personen und 32% in Kiezgruppen mit unter 10 Personen). Überträgt man die Zahlen auf alle Tätigen, kann von einer Steigerung der Anzahl an Kindertagespflegepersonen ausgegangen werden, die in einer Kiezgruppe vernetzt sind. Zusätzlich wurden die Teilnehmenden in diesem Jahr gefragt, ob die Vernetzung überwiegend online oder in Präsenz erfolgt. Dabei geben über 85% der Befragten an, dass die Vernetzung überwiegend in Präsenz stattfindet (188 TN) und 13% der Teilnehmenden vernetzen sich vorwiegend online.
Abb. 10): Vernetzungsarten im Bezirk
Die Teilnehmenden wurden in diesem Jahr gefragt, ob eine Kooperation mit einer Kita oder Grundschule besteht, wie diese zustande kam und inwiefern sie im Alltag von der/n Kooperation/en profitieren.
Der Großteil der Befragten (75%) ist nicht mit einer Kita oder Grundschule in Kooperation.
18% der Befragten kooperieren mit einer Kita und 1% mit einer Grundschule, 6% der Befragten haben eine Kooperation sowohl mit einer Kita als auch mit einer Grundschule (s. Abb. 11).
Die meisten Kooperationen wurden von den teilnehmenden Kindertagespflegepersonen selbst initiiert (49 TN). Bei einigen Teilnehmenden kam die Kooperation durch eine andere Kindertagespflegeperson zustande (15 TN).
Am seltensten ergab sich eine Kooperation durch Eltern (8 TN) oder indem die Kita/Grundschule Kontakt zu den Befragten aufnahm (6 TN).
Bei der Frage, wie die Teilnehmenden im Alltag von der Kooperation mit einer Kita profitieren, wurde die Gestaltung des Übergangs in die Kita am Häufigsten genannt (16 TN).
Von der Kooperation mit der Grundschule profitieren die Teilnehmenden vor allem durch Besuche der Grundschule (9 TN). So können Tagespflegekinder vor ihrer Einschulung das Setting Schule besser kennenlernen.
Abb. 11): Kooperation mit einer Kita oder Grundschule
85% der befragten Kindertagespflegepersonen geben an, unzufrieden mit dem aktuellen Vertretungssystem in Berlin zu sein (s. Abb. 12). Im Vergleich zu 2021 (69% Unzufriedenheit) und 2022 (76% Unzufriedenheit) stieg die Zahl in diesem Jahr erneut deutlich.
Verbund- und Einzelpflegestellen sind dabei in etwa gleich unzufrieden mit dem Vertretungssystem.
Die Unzufriedenheit wurde am häufigsten damit begründet, dass es kein funktionierendes Vertretungssystem gebe und damit, dass zu wenig Vertretungskräfte in Berlin zur Verfügung stehen würden.
An dem im Zuge der Auswertung der Umfrage 2022 beschriebenen Vertretungssystem ist in den vergangenen Jahren keine Änderung vorgenommen worden (s. Auswertung der Umfrage 2022).
Abb. 12): Zufriedenheit mit dem Vertretungssystem in Berlin
Die Teilnehmenden wurden zum Thema Vertretung außerdem gefragt, an wie vielen Tagen sie in den letzten zwölf Monaten eine Vertretung in Anspruch genommen hätten, wenn es eine verlässliche Vertretungsperson gegeben hätte.
Von den 218 teilnehmenden Personen geben etwa 26% an, dass sie an einem bis fünf Tagen Vertretung genutzt hätten (58 TN). Etwa 30% der Teilnehmenden geben an, dass sie an sechs bis 10 Tagen Vertretung in Anspruch genommen hätten (66 TN).
27 Personen hätten Vertretung an elf bis 15 Tagen genutzt und acht Personen an 16 bis 20 Tagen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der benötigten Vertretungstage kaum verändert.
Abb. 13): Vertretungsbedarf der Kindertagespflegepersonen in den letzten zwölf Monaten
Die Teilnehmenden wurden auch in diesem Jahr gefragt, ob es außerhalb der durch die SenBJF zugelassenen Bildungsträger weitere gibt, die sie anderen Kindertagespflegepersonen empfehlen würden. Etwa 70% der Befragten verneinten dies (167 TN) (s. Abb. 14). Die von den restlichen Teilnehmenden genannten Bildungsträger, wurden durch die KoQU zusammengetragen und zu Informationszwecken an die SenBJF weitergeleitet.
Abb. 14): Fortbildungsträger - außerhalb der durch die Senatsverwaltung zugelassenen - die die Teilnehmenden anderen Kindertagespflegepersonen empfehlen würden
Die Teilnehmenden wurden darüber hinaus gefragt, ob sie im vergangenen Jahr (in 2022) mehr als 16 Unterrichtseinheiten Fortbildungen besucht haben und ob diese online oder in Präsenz stattgefunden haben. Etwa 70% der Befragten (152 TN) haben in 2022 mehr als 16 UE an Fortbildungen besucht. Davon wurde der Großteil in Präsenz wahrgenommen (86 TN). 30% der Befragten haben nicht mehr als 16 Unterrichtseinheiten besucht (s. Abb. 15).
Abb. 15): Besuch von mehr als 16 UE Fortbildungen in 2022
93% der befragten Kindertagespflegepersonen (203 TN) geben an, dass es ein aktuelles BBP in ihrer Kindertagespflegestelle gibt (in 15 KTPS gibt es keins).
Abb. 16): Vorhandensein eines aktuellen BBP
72% der Befragten geben an, dass sie die Materialien für die Interne Evaluation besitzen (60 KTPP besitzen diese nicht, 158 TN). Der Anteil der Teilnehmenden, die die Materialien zur Internen Evaluation besitzt, lag bei der Befragung 2022 bei 74%.
Abb. 17): Vorhandensein der Materialien für die interne Evaluation in der Kindertagespflege
Der Großteil der Teilnehmenden hat im Laufe der eigenen Tätigkeit als Kindertagespflegeperson eine Fortbildung zu den Inhalten bzw. der Anwendung des Berliner Bildungsprogramms besucht (160 TN). Nur 58 Teilnehmende geben an, noch keine Fortbildung zu diesem Thema besucht zu haben.
Abb. 18): Besuch einer Fortbildung zum Berliner Bildungsprogramm
Der Großteil der Befragten (127 TN) gibt an, sich in den letzten 12 Monaten nicht mit den Inhalten des blauen Ordners auseinandergesetzt zu haben. Etwa 30% haben sich in den vergangenen 12 Monaten selbstständig mit den Inhalten beschäftigt (67 TN) und 15% der Teilnehmenden haben an einer Internen Evaluation teilgenommen (33 TN) (s. Abb. 19).
Abb. 19): Nutzen der Materialien zur internen Evaluation in den letzten 12 Monaten
Etwa 77% der Befragten geben an, eine Fortbildung zu den Inhalten oder zur Anwendung des Sprachlerntagebuchs besucht zu haben (167 TN). 23% haben bisher keine Fortbildung dazu besucht (51 TN).
Abb. 20): Besuch einer Fortbildung zu den Inhalten des Berliner Sprachlerntagebuchs
Die Teilnehmenden wurden gefragt, wie häufig sie das Sprachlerntagebuch nutzen. Dabei geben neun Personen an, dass das Sprachlerntagebuch bei Ihnen täglich in Gebrauch ist, bei zwölf Befragten wird es einmal und bei dreizehn Befragten mehrmals in der Woche genutzt. Bei etwa 16% der Teilnehmenden ist das Sprachlerntagebuch einmal im Monat in Gebrauch und bei 24% mehrmals im Monat. Die Mehrheit der Befragten nutzt das Sprachlerntagebuch im Arbeitsalltag selten oder gar nicht bzw. weniger als einmal im Monat oder nur, wenn ein Kind die KTPS verlässt (s. Abb. 21).
Abb. 21): Häufigkeit der Nutzung des Sprachlerntagebuchs
Bei der Frage, ob und inwiefern sie das Berliner Sprachlerntagebuch für ein praktikables Beobachtungs- und Dokumentationsinstrument für die Kindertagespflege halten oder nicht gaben 27% der Befragten an, dass das Sprachlerntagebuch ihrer Meinung nach geeignet ist. 26 Personen heben dabei die Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung positiv hervor. Neun Personen loben die Struktur/den Rahmen des Sprachlerntagebuches.
Mit 73% gibt der Großteil der Befragten an, dass das Sprachlerntagebuch für die Kindertagespflege ihrer Meinung nach nicht praktikabel ist (159 TN). Von diesen Teilnehmenden begründen fast 30% ihre Einschätzung damit, dass das Sprachlerntagebuch aus ihrer Sicht nicht geeignet sei für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. 22% der Befragten stufen das Sprachlerntagebuch als nicht praktikabel, unpraktisch oder zu kompliziert ein (35 TN). Einige Befragte begründen ihre Wahl damit, dass sie andere Instrumente als geeigneter wahrnehmen (23 TN) und manche Teilnehmende empfinden das Sprachlerntagebuch als zu (zeit-)aufwendig (17 TN).
Einige Teilnehmende erklären, dass sie das Instrument nicht sinnvoll finden, weil es nicht benötigt werde und Schulen kein Interesse daran hätten (13 TN).
Abb. 22): Praktikabilität des Sprachlerntagebuchs aus Sicht der Kindertagespflegepersonen
Bei der Befragung geben 77% der Kindertagespflegepersonen an, dass sie in den letzten zwölf Monaten eine Informationsveranstaltung zum Thema Kinderschutz besucht haben. Davon nahmen 59% der Befragten (129 TN) an einer vom bezirklichen Jugendamt organisierten Veranstaltung teil und weitere 18% besuchten eine Info-Veranstaltung eines Fortbildungsträgers. 23% der Kindertagespflegepersonen (50 TN) nahmen in den letzten zwölf Monaten nicht an einer Kinderschutz-Veranstaltung teil (s. Abb. 23).
Abb. 23): Besuch einer Veranstaltung zum Thema Kinderschutz in den letzten 12 Monaten
Insgesamt 24 der 218 Teilnehmenden (11%) hatten in den letzten zwölf Monaten Kontakt zu einer Insoweit erfahrenen Fachkraft (IseF), da sie Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung bei einem von ihnen betreuten Kind wahrnahmen. Der Großteil der Kindertagespflegepersonen (89%) gibt an, keine Beratung durch eine IseF in Anspruch genommen zu haben, wobei bei den betreuten Kindern auch keine Anzeichen beobachtet worden waren (194 TN) (s. Abb. 24).
Abb. 24): Kontaktaufnahme zu einer Insoweit erfahrenen Fachkraft (IseF) in den letzten 12 Monaten
Im Juli 2023 wurde der erste Newsletter der KoQU an die Kindertagespflegepersonen versandt. Laut Angaben der KTPP hat dieser insgesamt 88 der 218 Teilnehmenden erreicht (40%). Mit einem Anteil von 60% gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, den Newsletter nicht erhalten zu haben (s. Abb. 25).
Abb. 25): Erhalt des ersten Newsletters der KoQU
Auf einer Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 6 (überhaupt nicht zufrieden) wurde die Zufriedenheit des Inhalts des Newsletters von den Teilnehmenden bewertet. Hierbei vergeben die Kindertagespflegepersonen am häufigsten eine drei. 18% der Befragten geben an, sehr zufrieden bzw. zufrieden mit den Inhalten zu sein. Im Durchschnitt wurde der Inhalt des Newsletters mit einer 2,6 bewertet (s. Abb. 26).
Abb. 26): Zufriedenheit mit dem Inhalt des Newsletters
Die Befragung ergibt, dass 26% der Teilnehmenden den Umfang des Newsletters als für sie genau richtig einschätzen. 11% empfinden den Newsletter als zu lang und für 5% war der Umfang des Newsletters nicht ausreichend (s. Abb. 27).
Abb. 27): Zufriedenheit mit dem Umfang des Newsletters
Die Kindertagespflegepersonen wurden befragt, wie regelmäßig sie sich einen Newsletter der KoQU wünschen. Mit 22% wünschen sich die meisten Teilnehmenden, dass der Newsletter vierteljährlich veröffentlicht wird. 17% der Befragten möchten den Newsletter monatlich erhalten. (s. Abb. 28).
Abb. 28): Regelmäßigkeit der Veröffentlichung eines Newsletters
Zusätzlich konnten die Kindertagespflegepersonen Themenwünsche für die inhaltliche Gestaltung des Newsletters der KoQU nennen (s. Abb. 29). Dies nutzten insgesamt 72 Teilnehmende und benannten z.T. auch mehrere Wünsche in ihrer Antwort.
Abb. 29): Themenwünsche für den Newsletter der KoQU
Die Mehrheit der Befragten wünscht sich Fachinformationen zu pädagogischen, entwicklungspsychologischen und kinderschutzrelevanten Themen (z.B. Gestaltung von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften, Umsetzung eines Kinderschutzkonzeptes). Für 21 Kindertagespflegepersonen sind konkrete Praxisbeispiele ein wichtiger inhaltlicher Punkt für den Newsletter. Des Weiteren interessieren sich die Befragten (16 TN) für aktuelle Themen, u.a. aus den Jugendämtern sowie aus der Senatsverwaltung. 15 Teilnehmende möchten Informationen zu (kostenfreien) Angeboten des Bezirks (z.B. städtische Ausflugsziele) erhalten und weitere 15 Personen wünschen sich, dass steuerrechtliche, vertragsrechtliche und finanzielle Inhalte thematisiert werden. Außerdem melden die Befragten zurück, dass der Newsletter auch für die Vorstellung aktueller Weiterbildungsmöglichkeiten und zur Vernetzung genutzt werden kann.
Abschließend hatten die Kindertagespflegepersonen erneut die Möglichkeit, freie Anmerkungen zu äußern. Diese Möglichkeit wurde von 67 Kindertagespflegepersonen (31%) genutzt und die Themen sind ähnlich zu denen aus den letzten beiden Jahren.
Die häufigsten Kommentare gab es zu dem Thema „Finanzielles“ (11 TN). Hier äußerten die Befragten vor allem,
Ebenfalls häufig von den Kindertagespflegepersonen genannt, wurde eine teilweise schwierige Zusammenarbeit mit Jugendämtern und Senatsverwaltung sowie die Unzufriedenheit mit den aktuellen Bedingungen in der Kindertagespflege.
Wie bereits in den letzten beiden Umfragen war auch die Konkurrenzsituation zu den Kitas bzw. die fehlende Gleichstellung wieder Thema. Kindertagespflegepersonen äußerten, dass sie von Eltern nicht nur als Notlösung angesehen werden wollen und in allen Belangen (auch Finanziellen) der Kita gleichgestellt sein sollten. Außerdem berichten einige Kindertagespflegepersonen davon, dass Kitas ihnen Kinder abwerben und sie unbesetzte Plätze haben.
Außerdem wurde von einigen Teilnehmenden angemerkt, dass sie sich als Kindertagespflegepersonen nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen und die Tätigkeit nicht genügend Anerkennung finde. Ein paar Kindertagespflegepersonen würden sich auch wünschen angestellt und nicht selbstständig zu sein.
Auch die Regelung zu den Krankheits- und Urlaubstagen war für einige Kindertagespflegepersonen in den zusätzlichen Anmerkungen ein Thema, das kritisch kommentiert wurde, da viele die Tage als zu wenig empfinden.